Das katholische Altenpflegeheim im Göttinger Universitätsviertel stellt zum Jahresende den Betrieb ein.

Die Gesellschafterversammlung der Träger-GmbH des Seniorenstifts hat die Betriebsaufgabe zum Jahresende beschlossen. Der Sanierungsbedarf an der Immobilie führt seit Längerem zu einem Belegungseinbruch und tiefroten Zahlen. Die Mitarbeiterschaft verzichtet seit Jahren auf vertragliche Sonderzahlungen und die Stiftung Katholische Altenhilfe im Bistum Hildesheim als alleinige Gesellschafterin gleicht zusätzlich erhebliche Defizite aus. Dennoch war und ist ein langfristig kostendeckender Betrieb nicht realisierbar.

Eine Modernisierung im Bestand mit einem pflegegerechten Umbau der Nasszellen und einem Abbau der Doppelzimmer hätte die vorhandenen 63 Plätze reduziert und das Haus noch unwirtschaftlicher gemacht. Geprüft wurde auch die Möglichkeit eines Neubaus an anderer Stelle. Doch weder steht ein geeignetes kircheneigenes Grundstück zur Verfügung, noch sind die notwenden Mittel für einen Neubau vorhanden. Die Entscheidung, das seit knapp 50 Jahren bestehende Seniorenstift nicht zu modernisieren, hat die Einstellung des Betriebs zur Folge.

Von der beabsichtigten Betriebseinstellung sind 40 Bewohnerinnen und Bewohner sowie die gleiche Zahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betroffen. Die Bewohnerinnen und Bewohner sowie ihre Angehörigen werden bei der Suche nach einer alternativen Pflegeunterbringung Unterstützung erhalten. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden Arbeitsplätze in den anderen Altenhilfeeinrichtungen der Stiftung Kath. Altenhilfe oder Hilfen beim Arbeitgeberwechsel sowie Fördermaßnahmen angeboten. „Wir bedauern, dass die Fortführung des Betriebs trotz des Verzichts der Mitarbeiterschaft auf vertragliche Sonderzahlungen und trotz Unterstützung aus Bistumsmitteln nicht länger möglich ist“, erklärt Geschäftsführer Norbert Ellert. „Aber ohne Geld für die notwendigen Investitionen können wir die hohen pflegerischen Standards nicht mehr sicherstellen.“